Praktisches Fallbeispiel, wie hypnosystemische Therapie bei Selbstwertproblemen eingesetzt werden kann
Fallbeispiel: Lisa und ihr geringes Selbstwertgefühl
Hintergrund: Lisa ist 32 Jahre alt und hat seit ihrer Kindheit das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Sie ist sehr selbstkritisch, vergleicht sich ständig mit anderen und hat Angst vor Fehlern. Obwohl sie in ihrem Job als Projektmanagerin gute Leistungen erbringt, fühlt sie sich oft unsicher und glaubt, dass ihre Kollegen besser sind als sie.
Auftragsklärung und Problemtrancen erkennen
In der ersten Sitzung schildert Lisa ihre Probleme. Der Therapeut stellt gezielte Fragen, um herauszufinden, wann sie sich besonders unsicher fühlt. Lisa erkennt, dass sie oft unbewusst in eine “Problemtrance” gerät, z. B.:
- Innere Selbstgespräche wie: „Ich bin nicht gut genug“, „Die anderen sind besser als ich.“
- Körperreaktionen: Sie fühlt sich angespannt, ihr Herz schlägt schneller, wenn sie vor anderen sprechen muss.
- Bilder und Erinnerungen: Sie erinnert sich an Schulzeiten, in denen sie Angst hatte, vor der Klasse zu sprechen, weil sie befürchtete, sich zu blamieren.
Arbeit mit Trance und inneren Bildern
Der Therapeut führt Lisa in einen entspannten, leichten Trancezustand. Er bittet sie, sich eine Situation vorzustellen, in der sie sich selbstbewusst und sicher fühlt – auch wenn es nur eine kleine Erfahrung ist. Lisa erinnert sich an einen Moment, in dem sie als Kind auf einer Schaukel saß, sich frei und stark fühlte. Der Therapeut verstärkt dieses Bild, indem er sie anleitet, die positiven Gefühle intensiv wahrzunehmen:
- „Spüre, wie die Sonne dein Gesicht wärmt.“
- „Nimm wahr, wie leicht sich dein Körper anfühlt.“
- „Lass dieses Gefühl von Freiheit und Stärke in deinen Alltag fließen.“
Reframing und systemische Perspektive
Der Therapeut stellt systemische Fragen:
- „Wenn deine beste Freundin so über sich denken würde – was würdest du ihr sagen?“
- „Was würde dein älteres, weiseres Ich aus der Zukunft zu dir sagen?“
Lisa erkennt, dass sie sich selbst viel härter beurteilt als andere. Der Therapeut hilft ihr, einen neuen inneren Dialog zu entwickeln, z. B.:
- „Ich bin wertvoll, auch wenn ich Fehler mache.“
- „Ich darf meine Erfolge anerkennen.“
Integration in den Alltag
Lisa bekommt kleine Übungen für den Alltag:
- Morgenritual: Sie beginnt den Tag mit einer positiven Selbstsuggestion in Trance („Heute bin ich gut, so wie ich bin“).
- Körperanker setzen: Immer wenn sie sich unsicher fühlt, legt sie die Hand auf ihr Herz und erinnert sich an ihr Schaukel-Erlebnis.
- Neue Perspektiven einnehmen: Sie fragt sich bewusst: „Würde ich so mit meiner besten Freundin sprechen?“
Nach einigen Sitzungen berichtet Lisa, dass sie sich selbst mit mehr Wohlwollen betrachtet und ihre Selbstzweifel weniger mächtig sind. Ihr Körper reagiert entspannter in herausfordernden Situationen.
Warum funktioniert das?
- Durch die hypnosystemische Arbeit wird das Unterbewusstsein aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden.
- Innere Bilder und positive Erlebnisse helfen, neue Denk- und Verhaltensmuster zu festigen.
- Der Fokus auf Eigenverantwortung und Ressourcen ermöglicht nachhaltige Veränderung.
Dieses Beispiel zeigt, wie hypnosystemische Therapie nicht nur rational, sondern auch emotional und körperlich tiefgreifende Veränderungen bewirken kann.
Über mich: Sie suchen eine Psychotherapeutin in Wien 1090 und Zwölfaxing? Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Psychotherapie unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zu innerer Balance, persönlichem Wachstum und seelischem Wohlbefinden. Gerne helfe ich Ihnen bei Themen wie Depression, Trauma, Krisenbewältigung und Angststörungen weiter. Zusätzlich habe ich mich auch auf Schematherapie, systemische Familientherapie, Hypnosystemische Therapie spezialisiert und berate auch zum Thema EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing).